Mein höheres Selbst, Corona, Existenzangst und Die Zeit des Wandels

Mal ehrlich, als frischgebackene Soloselbstständige mit dem Schwerpunkt auf dem Angebot von Gruppen war das Erscheinen von Corona im März 2020 so ziemlich der Worst Case, der passieren konnte. Und ja, zu Anfang habe ich auch richtig geflucht, war im Schock und gefangen zwischen Gefühlen von Wut und Angst/Ohnmacht. Angst weniger vor dem Virus, das war nicht mein Angstfeld, sondern die Situation und das drumherum hat bei mir massive Existenzängste getriggert.

Also, was war zu tun? Nachdem der erste Schock verflogen war und ich alle meine Möglichkeiten genutzt hatte, um mich zu stabilisieren, habe ich in meiner nächsten Therapiesitzung ein weiteres, sehr effizientes Werkzeug aus der Gestalt Therapie eingesetzt, die Stuhlarbeit. In der Stuhl Arbeit setzt du das, was dich beschäftigt, auf einen Stuhl / Kissen / Platzhalter dir gegenüber und stellst dieser Sache / Person / Situation / Anteil deine Fragen, oder, sagst frei von Leber, was du dazu denkst. Unzensiert.

Da dies eine sehr machtvolle Technik ist, die viel innere Prozesse in Gang setzen kann, sollte sie gut begleitet werden von einer erfahrenen Therapeutin.

Ich habe mein höheres Selbst mir gegenübergesetzt, in einer Phase, wo ich tief in meiner Existenzangst steckte. Und meine wenig charmante Frage lautete: WTF? Was soll das?

Phase Zwei der Stuhl-Arbeit ist: Du wechselst den Platz, versetzt Dich in das, was dasitzt und lauschst nach Innen. Was für Reaktionen kommen, gibt es Worte, Sätze, Körperreaktionen auf das Gehörte?

Und, ja, ich auf der Position meines höheren Selbst: Pure Freude und Ekstase. Mein höheres Selbst war am Party machen und tanzen!

Was mich dann doch sehr verblüfft hat, um es mal vorsichtig auszudrücken.
Die Worte, die sich dazu sprachen: „Jetzt ist die Zeit, wegen der du – wir alle – da sind. Dafür sind unsere Seelen inkarniert. Es ist die Zeit des Wandels, das alte System geht und es braucht die Begleiter:innen und Wegbereiter:innen des Wechsels in die neue Zeit. Dafür bist du da. Nimm deinen Platz ein und „do your job“!

Und feiere, zeig dich und die, die zu dir gehören, werden dich finden.

Und ja, es wird kein Zuckerschlecken, deswegen bist du ja vorher durch eine echt harte Schule gegangen. Du hast all die Werkzeuge und die Angebundenheit, die du brauchst.

Bleibe im Vertrauen und sei wie Wasser, fließe mit, finde das, was alles verbindet, jenseits der Trennung und Spaltung. Lebe. Atme. Sei.“

Seit dieser Unterredung, bzw. Party mit meinem höheren Selbst bin ich so sehr im Vertrauen, Ruhe und in einer Zuversicht, dass alles, was gerade passiert, zum Wohle aller Wesen ist.

Denn, seien wir ehrlich, so, wie es vorher war, möchte ich es nicht zurück. Wir Menschen habe die letzten Jahrtausende nicht gerade im Einklang mit der Erde, und dem, was uns umgibt, gelebt. Das darf sich jetzt ändern. Und das wird es. Dafür sind wir da.